Vitamin D ist für Kinder und Babys ein wichtiges Vitamin, welches nicht nur gegen Rachitis sondern auch für das Wachstum, die Knochen und das Immunsystem elementar ist. Gerade in den ersten Lebensjahren und bei einem Vitamin D Mangel sowie bei Krankheiten kann die Einnahme von Vitamin D durchaus sinnvoll sein. Hinsichtlich der Dosierung und Gabe gibt es einige Dinge zu beachten, welche wir ausführlich im folgenden Beitrag erläutern.
Warum sollten Kinder und Babys zusätzlich Vitamin D erhalten?
Vitamin D weist zwei Besonderheiten auf: Es handelt sich nicht um ein einzelnes Vitamin, sondern unter dem Begriff werden verschiedene fettlösliche Substanzen zusammengefasst, deren wichtigste Vertreter Vitamin D2 (Ergocalciferol) und Vitamin D3 (Cholecalciferol) darstellen. Vitamin D kann der Mensch bei Sonnenstrahlung selbst synthetisieren. Genau genommen, ist Vitamin D kein Vitamin, sondern ein Hormon. Am bekanntesten ist seine Wirkung auf den Knochenstoffwechsel. Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat und deren Einlagerung in die Knochen, so dass sie an Festigkeit gewinnen. Vitamin D spielt auf diese Weise eine Schlüsselrolle in der Knochenmineralisierung. Vitamin D ist darüber hinaus an der neuromuskulären Erregungsleitung, an der Bildung verschiedener Eiweiße und der Steuerung einer großen Anzahl von Genen beteiligt. Schließlich gibt es Hinweise, dass Vitamin D auch für das Nervensystem[1], Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System von Bedeutung ist[2].
Vitamin-D-Mangel und Rachitis
Ein Mangel an Vitamin D hat gravierende Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel. Calcium und Phosphat wird zu wenig in die wachsenden Knochen eingebaut, sie erlangen deshalb nicht die notwendige Stabilität. Weiche Knochen, Verformungen des Skelets mit Auftreibungen im Bereich der Wachstumsfugen und eine gestörte Zahnentwicklung sind Kennzeichen einer Krankheit, die im Kindesalter auftritt und den Namen Rachitis (griechisch: rháchis, Rücken, Rückgrat) oder Englische Krankheit (englisch: Rickets) trägt[3]. Was sind Wachstumsfugen? Bei der Geburt sind die Knochen noch nicht vollständig ausgebildet. Zwischen den Endbereichen der Knochen und dem Knochenschaft ist ein knorpliger Zwischenraum, von dem das Längenwachstum der Knochen ausgeht. Deshalb wird er als Wachstumsfuge bezeichnet. Wenn das Längenwachstum abgeschlossen ist (etwa im Alter von 20 Jahren) verknöchert die Wachstumsfuge. Die herabgesetzte Knochenmineralisierung bei Rachitis zeigt sich auch im langsamen Schließen der Schädelnähte und Auftreibungen an den Rippen. Der Brustkorb weitet sich durch stark aufgebogene Rippen (als rachitischer Rosenkranz bezeichnet). Der Hinterkopf erscheint abgeflacht, man spricht dann von einem Quadratschädel.
Weitere Merkmale einer Rachitis-Erkrankung sind eine allgemeine Muskelschwäche, häufige Krampfanfälle (Tetanie), Verstopfungen und eine erhöhte Infektanfälligkeit[4]. Am auffälligsten ist bei den betroffenen Babys eine schlaffe Bauchdecke, die zu dem Begriff „Froschbauch“ geführt hat, die Fehlstellung bei den Kniegelenken (O- oder X-Beine) sowie die Deformation des Brustkorbes (sogenannte Trichterbrust).
Vitamin D in der Entwicklung des Immunsystems
Da die an der Immunreaktion beteiligte Zellen auch Vitamin D Rezeptoren aufweisen, haben Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Immunstatus vermutet und diesen Zusammenhang mehrfach untersucht. Wegen der steigenden Zahl von Säuglingen und Kindern mit allergischen Erkrankungen wurde in verschiedenen Studien der Einfluss von Vitamin D auf die Ausbildung einer Neurodermitis (atopisches Ekzem) untersucht.
In einer Studie, an der 225 gefährdete Säuglinge und deren Mütter teilnahmen, wurde der Vitamin-D-Status der Neugeborenen über die Bestimmung im Nabelschnurblut und der von sechs Monate alten Säuglingen im peripheren Blut ermittelt. Diese Werte wurden in Relation zur Immunfunktion und den klinischen Ergebnissen nach 30 Monaten gesetzt, beispielsweise die Reaktion auf Allergene oder Entzündungszeichen bewertet.
Vitamin D und Atemwegserkrankungen im Kindesalter
Eine große Anzahl von Studien hat gezeigt, dass Vitamin D eine Rolle in der fötalen Lungenreifung spielt[6]. In einem Übersichtsartikel wurden die Ergebnisse aus zahlreichen Publikationen zusammengefasst, die die Beziehung zwischen Vitamin D und Atemwegserkrankungen bei Kindern beschreiben. Kinder mit asthmatischen Erkrankungen zeigten weniger schwere Episoden bei Vitamin-D-Supplementierung und virus-bedingte Atemwegserkrankungen verliefen weniger schwer bei Kindern, die zusätzliches Vitamin D einnahmen[7]. Die Schwere des Asthmas korrelierte mit dem Vitamin-D-Spiegel, der im Blut bestimmt wurde, [8]. Untersuchungen bei über 100 Kindern im Alter zwischen sechs und 12 Jahren ließen erkennen, dass bei einer Supplementierung mit Vitamin D in den Wintermonaten eine deutlich niedrige Zahl der Kinder an einer Influenza A erkrankte als in der Vergleichsgruppe, die anstelle des Vitamin-Präparates ein Placebo erhielt[9]. Bei Bronchitis Erkrankungen waren die Resultate nicht eindeutig. Es gab Studien, die zeigten, dass Bronchitis häufiger auftrat bei Säuglingen mit niedrigem Vitamin-D-Level und die Erkrankung schwerer verlief, je niedriger der Vitamin-D-Spiegel war[10]. Andere Studien konnten diesen Zusammenhang nicht bestätigen.
Wie sieht die aktuelle Versorgungslage bei Kindern und Babys aus?
Besondere Situation bei Säuglingen und Kleinkindern
Der größte Teil des benötigten Vitamin D wird durch UV B Strahlung, also Sonnenexposition, in der Haut synthetisiert. Dieser Anteil beträgt 80 bis 90 Prozent. Säuglinge werden besonders vor Sonnenstrahlung und deren schädigenden Einflüssen durch den UV Anteil, geschützt. Die Haut ist während eines Aufenthalts im Freien nahezu komplett bedeckt. Damit ist die Eigensynthese deutlich eingeschränkt. Nur 10 bis 20 Prozent wird über die Ernährung aufgenommen. Vitamin D kommt in fetten Fischen, Ei und Milchprodukten vor.
Muttermilch enthält hingegen nur geringe Mengen Vitamin D (0,073 Mikrogramm Vitamin pro 100 Milliliter[11]). Diese Mengen reichen für eine optimale Vitamin-D-Versorgung beim Stillen kaum aus, wenn die Mutter nicht zusätzlich Vitamin-D supplementiert. Ähnlich ist die Situation bei Flaschen-Ernährung mit der industriellen hergestellten Säuglingsnahrung, die einen Gehalt von bis zu 1,2 Mikrogramm pro 100 Milliliter[12] hat.
Um das Risiko, an einer Rachitis zu erkranken, zu minimieren, werden alle Säuglinge und Kleinkinder bis zum Ende des ersten mitunter auch des zweiten Lebensjahres mit Vitamin-D-Präparaten versorgt.
Vitamin-D-Versorgung bei Kindern in Deutschland
In einer umfassenden „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) erhebt das Robert Koch Institut (RKI) seit einigen Jahren Gesundheitsdaten in Form einer Langzeitstudie. Ziel ist es, repräsentative Daten mit Hilfe von medizinischen Untersuchungen, Blut-und Urin-Analysen sowie aus Befragungen zu erhalten, die es erlauben, Rückschlüsse auf die Häufigkeit bestimmter Erkrankungen im Kindesalter zu ziehen.
Als Gründe für diesen Mangel wurde eine unzureichende Synthese in den Wintermonaten, eine zu geringe Zufuhr über die Nahrung (wenig fetter Fisch, zu viel Fastfood) und seltene Aufenthalte im Freien („Stubenhocker“; „Computerkinder“) genannt. In der heutigen Zeit bewegen sich die Kinder viel zu wenig im Freien. Besonders gefährdet sind Kinder mit starkem Übergewicht sowie bei veganer Ernährung. In einer Publikation wurde bei 96 Prozent der deutschen übergewichtigen Kinder eine Vitamin-D-Unterversorgung festgestellt[14]. In einer weiteren Studie in Deutschland, die den Namen Dortmunder Nutritional and Anthropometrical Longitudinally Designed (DONALD)[15] trug, lag nach Auswertung von Ernährungsprotokollen über drei Tage bei 80 Prozent der Kinder im Alter von einem bis 12 Jahren die Vitamin-D-Zufuhr unter den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)[16].
Welche Dosierungen sind angemessen?
Die Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat den Bedarf an Vitamin D im Säuglingsalter auf 10 Mikrogramm geschätzt16. Diese Menge kann nur durch zusätzliche Zufuhr erzielt werden. Für Säuglinge wird bis zum zweiten Frühsommer nach der Geburt eine Vitamin-D-Dosierung von 500 Internationalen Einheiten (IE) pro Tag, das sind 12,5 Mikrogramm, als Rachitis-Prophylaxe empfohlen. Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1500 Gramm sollten während der ersten Lebensmonate täglich 800 bis 1000 IE erhalten. Nach dem zweiten Lebensjahr und während der gesamten Kindheit hält die Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) eine tägliche Vitamin-D-Zufuhr von insgesamt 600 Internationale Einheiten (entspricht 15 Mikrogramm) für erstrebenswert. Dieser Zielwert wird jedoch bei der heute üblichen Ernährungsweise erst mit Vitamin-D-Supplementierung von 500 IE erreicht[17].
Vitamin D Aufnahme über die Muttermilch
Es ist allgemein bekannt, dass Muttermilch keine ausreichenden Mengen an Vitamin D enthält, um Säuglinge durch Stillen angemessen mit Vitamin D zu versorgen. Umso interessanter sind die Ergebnisse einer Studie, an der 334 stillende Mütter teilnahmen. Ziel war es, zu vergleichen, ob sich die Vitamin-D-Spiegel bei Säuglingen verbessern lassen, wenn diese Muttermilch erhalten, nachdem die Mütter Vitamin-D-Präparate zu sich genommen haben. In der einen Gruppe erhielten die stillenden Mütter täglich Vitamin-D-Supplemente und die Babys kein zusätzliches Vitamin D. In der zweiten Gruppe wurden den Babys die gleiche tägliche Menge Vitamin D wie den Müttern in der Gruppe eins gegeben, aber die stillenden Mütter bekamen kein zusätzliches Vitamin D. Im Ergebnis wurden keine Unterschiede in den Vitamin-D-Blutwerten bei den Babys in beiden Gruppen ermittelt. Das legt die Vermutung nahe, dass sich über eine ausreichende Supplementierung bei der Mutter, auch der Vitamin D Spiegel beim Säugling verbessern lässt[18].
Diese indirekte Supplementierung über die Mutter und deren Muttermilch könnte eine Alternative zur direkten Vitamin Gabe an den Säugling sein. Vorteil wäre, dass sich sowohl der Vitamin-D-Status bei der Mutter und dem Säugling verbessert. Die Frage ist, wie viel Sonnenlicht und Vitamin D pro Tag bei der Mutter, den Status beim Säugling verbessert, welche Dosierung bei der Vitamin-D-Gabe erforderlich ist, um das Baby ausreichend zu versorgen. Um diese Fragen zu beantworten, sind weitere Untersuchungen notwendig.
Überdosierung von Vitamin D
Vitamin-D-Überdosierungen sind nur bei Einnahme hochdosierter Vitamin-D-Präparate möglich. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gibt als von Kindern bis zu 10 Jahren tolerierte Gesamtmenge für die Vitamin-D-Zufuhr einen Wert von 25 Mikrogramm (1000 IE) pro Tag an. Dabei ist zu beachten, dass diese Menge sich aus allen Vitamin-D-Quellen zusammensetzt: natürliche und angereicherte Lebensmittel sowie Vitamin-D-Supplemente. Für Säuglinge sollte die Menge nicht 500 IE überschreiten, um eine Überdosierung zu vermeiden. Mit dieser Menge ist das Baby optimal versorgt.
Kurzfristige Überdosierung führen zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, starken Durst, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Überdosierungen über einen längeren Zeitraum haben die Ablagerung von Calcium in den Nieren und Blutgefäßen zur Folge, die bis hin zum Nierenversagen führen können.
Tropfen oder Tabletten?
Hebammen favorisieren Tropfen mit der Begründung, dass diese sich bei Magen-Darm-Beschwerden bewährt hätten. Vitamin D Tropfen für Babys oder Kinder bieten den auch den Vorteil einer sehr einfachen und genauen Dosierung, wenn man die notwendige Achtsamkeit walten lässt. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte kritisiert zwar bei der Anwendung von Tropfen die unterschiedliche Tropfengröße bei Raumtemperatur und die Gefahr der Überdosierung [19], jedoch sollte man hier auch die unterschiedlichen Präparate und deren Dosierung beachten. So ist es bei Vitamin D für Babys und Kinder, welche nur eine Dosierung von 250IE pro Tropfen aufweisen kaum möglich, diese wirklich zu überdosieren, selbst wenn mal ein Tropfen mehr in den Mund gelangt. Ein weiterer Punkt ist das Preis-, Leistungsverhältnis welches auch eindeutig für die Tropfen spricht. Mit nur einer Flasche kommt man oft mehr als 1 Jahr weit. Weiterhin kommt Vitamin D für Babys und Kinder in dieser Form ohne bedenkliche Zusatzstoffe aus, die bei den Kleinen auch Beschwerden auslösen können.
Unserer Meinung nach, überwiegen ganz klar die Vorteile der Tropfen gegenüber Tabletten oder Kapseln.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen bei Kindern und Babys
Vitamin D und der Calcium Stoffwechsel stehen im engen Zusammenhang. Werden hohe Mengen Vitamin D über eine längere Zeit (mehr als einen Monat) eingenommen, können Calcium Ablagerungen mit Bildung von Nieren- und Harnsteinen auftreten. Zusätzliche Einnahme von Calcium-Präparaten kann diese Wirkungen verstärken. Selten können Unverträglichkeiten auftreten, die sich als Übelkeit, Unwohlsein, Hautausschlag oder Appetitlosigkeit äußern[20]. Besonders kleine Kinder sollten aufmerksam beobachtet werden: Gibt es Änderungen im Verhalten? Schreit das Kind öfter? Ist es unruhiger? Wie ist der Appetit? Gibt es Änderungen beim Wasserlassen oder bezüglich des Stuhlgangs? Schläft der Säugling ungewöhnlich lang, kürzer oder unruhiger? Im Zweifelsfall muss sich ärztlicher Rat geholt oder mit dem Arzt die Dosierung des Vitamin D überprüft werden.
Vitamin D kann mit anderen Medikamenten wechselwirken, deren Wirkung verstärken oder abschwächen. Deshalb bei neuen Verordnungen mit dem Arzt klären, ob Vitamin-D-Supplementierung die neue Medikation beeinflusst oder die Vitamin-D-Wirkung durch andere Wirkstoffe herabsetzt oder verstärkt wirkt.
IN WENIGEN FÄLLEN KÖNNEN BEI EINER ÜBERDOSIERUNG NEBENWIRKUNGEN AUFTRETEN.
Achtung beim Kauf von Vitamin D Tropfen für Babys
Auf dem Markt für Nahrungsergänzungsmittel gibt es eine unüberschaubare Auswahl an Vitamin D Tropfen. Dabei sind die meisten nicht für Kinder und Babys geeignet. Oft sind die Produkte zu hochdosiert (Gefahr einer Überdosierung), nicht in Tropfenform oder enthalten zu viele Füll- und Zusatzstoffe. Hinzukommt, dass nur ein Bruchteil der erhältlichen Vitamin D Tropfen für Babys und Kinder unabhängig auf Schadstoffe geprüft wurde. Wer möchte schon seinem Kind etwas geben das eventuell belastet sein könnte nur um etwas Geld einzusparen?
Aus diesen Gründen sollte man in den ersten Lebensjahren auf Präparate zurückgreifen, welche nicht über 500IE pro Tropfen haben (besser 200-250IE) und deren Qualität sowie Reinheit durch ein unabhängiges Labor nachgewiesen werden kann. Wir haben für diese Ansprüche extra Vitamin D Tropfen für Kinder und Babys entwickelt.