Mikrokristalline Cellulose – sicherlich hast du diesen Stoff bereits einmal in einem Lebensmittel- oder auf einer Vitaminpackung in den Inhaltsstoffen gelesen und hast dich gefragt was es damit auf sich hat? Alle Fakten darüber und ob diese Form der Zellulose unbedenklich ist erfährst du in diesem Artikel.
Was ist mikrokristalline Cellulose?
Mikrokristalline Cellulose (MC) ist ein Stoff der häufig in der Lebensmittelindustrie und so auch in Nahrungsergänzungsmitteln vorkommt. Aber auch in Backwaren, Proteinriegeln, Wurstwaren, Desserts, Soßen oder anderen kalorienreduzierten Lebensmitteln liest man diesen Stoff häufig in der Zutatenliste. Doch was genau verbirgt sich dahinter?
Im Grunde handelt es sich hier um sehr feine Pflanzenfasern die von unserem Körper nicht verdaut werden können, da uns die Enzyme hierzu fehlen. Dank der guten Binde- und Fließeigenschaften von mikrokristalliner Cellulose dient diese bei Tabletten als Pressstoff und bei Vitaminkapseln als Trenn- und Fließmittel. Bei anderen Lebensmitteln wird er auch gerne als Bindemittel oder Füllstoff genutzt.
Als Lebensmittelzusatzstoff ist es auch unter der Nummer E460i bekannt. Er kann nicht in Wasser oder Alkohol gelöst werden.
Die Herstellung von E460i
Damit aus normaler Cellulose, mikrokristalline Cellulose wird, kommen Chemikalien zum Einsatz. Verholzte Pflanzenteile wie „Linters“ auch Samenhaar genannt fallen als Abfallprodukt bei der Baumwollernte an und bilden den Ausgangsstoff. Mit Hilfe von Maschinen werden diese Fasern nun zerkleinert, gesiebt und gemahlen.
Nach diesem Schritt werden in einem Salzsäurebad bei ca. 100 C° die nicht-kristallinen Bestandteile herausgekocht. Heraus kommt ein weißes Pulver mit dem Namen mikrokristalline Cellulose. Kling jetzt für den normalen Menschen nicht sonderlich natürlich oder? Aber ist die MC nun unbedenklich oder gar potentiell gefährlich?
Noch mehr Wissenswertes über Nahrungsergänzung
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Ist mikrokristalline Cellulose gefährlich?
Grundsätzlich „Jaein“. Von offizieller Seite wird dieser Lebensmittelzusatzstoff als unbedenklich eingestuft und darf ohne Mengenbeschränkung (ADI-Wert =Acceptable Daily Intake) in Lebensmitteln eingesetzt werden, ähnlich wie Magnesiumstearat, welches wir in einem anderen Artikel betrachtet haben. Allerdings hat man festgestellt das sich Partikel, wenn sie nur klein genug sind, unter 5 Mikrometer, durchaus negativ auf die Gesundheit und den menschlichen Körper auswirken können.
Unter einer Größe von 5 µm können sogenannte Nanopartikel die Darmwand passieren und in den Organismus gelangen. Da sie von Körper nicht verwertet werden können, weiß man nicht genau welche Folgen dies haben kann und wo sich sich eventuell ablagern.
Aus diesem Grund muss die in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzte mikrokristalline Cellulose eine Mindestpartikelgröße von über 5 Mikrogramm aufweisen. Der Haken ist jedoch das bis zu 10% darunter auch kleiner sein dürfen, also eben doch die Wahrscheinlichkeit besteht das hier Nanopartikel enthalten sind!
In wieweit diese Mengen, aufgenommen über Lebensmittel, Kosmetika oder eben Nahrungsergänzungsmittel potentiellen Schaden anrichten können, kann nicht abschließend gesagt werden. Jedoch sollte man aus Gründen des Gesundheitsschutzes lieber auf alle unnötigen Zusatzstoffe wo es nur geht verzichten.
Mikrokristalline cellulose und Nebenwirkungen
Mikrokristalline Cellulose hat in normalen Dosierungen keine belegten Nebenwirkungen. Welche langfristigen Folgen sich allerdings durch den täglichen Verzehr dieses Stoffs ergeben ist nur sehr schwer abzuschätzen und wurde auch noch nicht Untersucht. Auch lassen sich Nebenwirkungen von diesem Stoff nur sehr schwer nachweisen. Man müsste dann pure MC einnehmen, um zu Testen ob sich Nebenwirkungen bemerkbar machen, was definitiv nicht empfohlen werden kann.
Fazit – Zusammenfassung
Glaubt man der gängigen Meinung wirkt sich die mikrokristalline Cellulose nicht negativ auf die Gesundheit aus. Fakt ist allerdings, das die Studienlage zur Unbedenklichkeit dieses Stoffes sehr dürftig ist.[1] Es existieren einfach zu wenige Untersuchungen und qualitative Forschungsergebnisse um eine Gefährdung auf langfristige Sicht zu 100% auszuschließen. Das gilt im übrigen auch für Magnesiumstearat welches wir in diesem Beitrag unter die Lupe genommen haben.
Gerne versuchen dir Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln die Unbedenklichkeit dieses Stoffes zu „verkaufen“, da sie ihn in ihren Produkten einsetzten und das Vertrauen der Kunden benötigen. Doch die mikrokristalline Cellulose ist unserer Meinung nach eben nicht vollständig unbedenklich zu verwenden, wenn 10% des Stoffes bei der Produktion Nanopartikel enthalten können, die deinen Körper auf irgendeiner Weise schädigen können, auch wenn dies nicht wissenschaftlich belegt ist.
Grund genug für uns auf dieses Trenn- und Fließmittel in unseren Nahrungsergänzungsmitteln zu verzichten und andere preisintensivere Stoffe zu verwenden.
Du hast die Wahl was du deinem Körper zuführst und ob du lieber ein wenig Geld sparst oder eben lieber etwas mehr ausgibst dafür aber ein hochwertiges Produkt bekommst.