Es gibt unter den Lebensmitteln sogenannte Säurebildner, die der Körper vorrangig in saure Produkte umsetzt, sowie Basenbildner, bei denen im Zuge der Verdauung mehr basische Bestandteile entstehen. Im Laufe der Industrialisierung haben sich die Ernährungsgewohnheiten der Menschen verändert. Die Nahrung verarmt immer mehr an wichtigen Mineralstoffen wie Magnesium und Kalium, sowie an Ballaststoffen. Stattdessen nehmen Natrium, Chlorid, gesättigten Fettsäuren und Einfachzuckern in den Lebensmitteln immer mehr zu. Eine säurebildende Ernährung führt langfristig zu einer latenten Übersäuerung. Basencitrate können die Wiederherstellung des Säure-Basen-Gleichgewichts unterstützen (1).

Was haben Säuren und Basen mit unserem Körper zu tun?

Säuren geben in wässrigen Lösungen positiv geladenen Wasserstoff-Ionen ab. Basen zeichnen sich durch einen Überschuss an negativ geladenen Hydroxid-Ionen aus und können Wasserstoff-Ionen aufnehmen. Ein Maß für die Wasserstoff-Ionenkonzentration in wässriger Lösung stellt der pH-Wert dar, der in saurer Lösung kleiner als 7, in basischer Lösung größer als 7 ist.
Der pH-Wert Wert ist nicht in allen Geweben, Organen und Körperflüssigkeiten gleich. Prominentestes Beispiel ist die Magensäure, die mit einem pH-wert von eins bis zwei stark sauer und damit optimal für die Eiweißverdauung und den Schutz vor Krankheitserregern ist. Der Pankreassaft mit einem pH-Wert von acht bis neun neutralisiert den Magensaft, bevor der Speisebrei den Dünndarm erreicht und verhindert so die Zerstörung der Schleimhäute. Im Dickdarm ist der pH-Wert etwas höher, 6 bis 6,5 gegenüber 5 bis 6 im Dünndarm.

Dieser leicht säuerliche Bereich ist optimal für die nützlichen Darmbakterien, beispielsweise Bifido- und Milchsäurebakterien. Der pH-Wert der Haut liegt bei 4,5 bis 5,5 und bildet auf diese Weise den natürlichen Säureschutzmantel gegen krankhafte Keime. Im Urin schwankt der pH-Wert in einem größeren Bereich: 5 bis 7. Der pH-Wert in den meisten Geweben und im Blut hingegen ist leicht basisch und sehr genau auf einen Wert zwischen 7,35 bis 7,45 eingestellt (2).

Was ist der Säure-Basen-Haushalt?

Mit der Bezeichnung Säure-Basen-Haushalt werden alle physiologischen Prozesse zusammengefasst, mit deren Hilfe der pH-Wert und damit die Protonen-Konzentration im Blut konstant gehalten wird. Größere Schwankungen würden zu chemischen Veränderungen in den Eiweißen führen und deren Funktion beeinträchtigen. Sinkt der pH-Wert stärker, führt das zu einer Übersäuerung, auch Acidose genannt. Bei einer Alkalose steigt der pH-Wert über den Normalbereich.

In der Eiweiß-Verdauung und während der Energiegewinnung entstehen Säuren, die neutralisiert werden müssen. Dies passiert durch verschiedene Mechanismen. Zunächst sorgt das natürliche Puffersystem für eine Kompensation. Lunge und die Niere sind an weiteren Mechanismen zur Aufrechterhaltung einer ausgeglichenen Säure-Basis-Bilanz beteiligt. Hierbei spielt das Puffersystem Bicarbonat/Kohlensäure eine Rolle: Die Lunge sorgt über die Atmung für die Freisetzung von Kohlendioxid, die Niere langfristig für die Abgabe von Wasserstoff-Ionen und Bicarbonat (3).

Störungen des Säure-Basen-Haushalts

In einer Untersuchung von Blut aus dem Finger oder den Ohrläppchen kann der pH-Wert sowie der CO2- und Bicarbonat-Gehalt bestimmt werden. Die diagnostizierte Auslenkung des pH-Wertes kann eine respiratorische, der Lunge zugeordnete Ursache haben, die sich im Kohlendioxid-Wert zeigt, aber auch metabolisch, also eine stoffwechsel-bedingte Form sein. Dann ist der Bicarbonat-Wert betroffen.
Die vier möglichen Formen einer Störung im Säure-Basen-Gleichgewicht sind:

  1. Respiratorische Acidose (der Kohlendioxid Wert, also pCO2 erhöht, pH erniedrigt, Bicarbonat Konzentration ist normal): beispielsweise bei Asthmatikern, weil diese wegen schlechter Atmung zu wenig Kohlendioxid abatmen.
  2. Respiratorische Alkalose (pCO2 erniedrigt, pH erhöht, Bicarbonat normal): beispielsweise bei Menschen, die hyperventilieren, also rasch hintereinander stark atmen.
  3. Metabolische Azidose (pCO2 erniedrigt, pH erniedrigt, Bicarbonat erniedrigt): bei Nierenerkrankungen oder einem schlecht eingestellten Diabetes, aber auch bei langem Fasten.
  4. Metabolische Alkalose (pCO2 erhöht, pH erhöht, Bicarbonat erhöht): bei starkem Erbrechen, wenn relativ viel Säure dabei verloren geht (4).

Von diesen Formen abzugrenzen ist die chronisch latente Acidose (CLA), die sich langsam entwickelt, selten über deutlich veränderte Blutwerte nachweisbar ist, jedoch wirksam von den Betroffenen beeinflusst werden kann. Das Säure-Basen-Gleichgewicht wird durch einen Überschuss an Säuren oder einen Mangel an neutraliiserenden Basen gestört. Um dem entgegen zu wirken, hilft es, die Nahrung zu optimieren; das heißt, den Anteil basischer Nahrungsstoffe zu erhöhen und die Säurebildung durch zusätzliche Einnahme von Basencitraten herabzusetzen.

Ursachen einer chronischen Übersäuerung – Risikogruppen

fleisch säure bildend

Typische Verhaltensweisen und Ernährungsgewohnheiten in der Gegenwart fördern die Ausbildung einer chronischen Acidose (5). Zu wenig Bewegung, eine ungesunde Ernährung und Stress sind Kennzeichen eines ungesunden Lebensstils, der auch zu einer Übersäuerung führen kann. Diese Zusammenhänge wurden bisher häufiger von Vertretern der Komplimentär- als von der Schulmedizin thematisiert, finden inzwischen aber auch bei Letzteren immer mehr Beachtung. Besonders eiweißreiche Nahrungsmittel, wie Fleisch, Wurst und Milchprodukte tragen wegen der sauren Abbau-Produkte zu einer Übersäuerung bei. Einseitige Diäten, wie low-Carb-Diäten oder Fastenkuren können ebenfalls einen Säure-Überschuss verursachen (6). Bei Diäten besteht die Gefahr der Übersäuerung durch den massiven Anfall von Ketosäuren, die durch den Abbau von Fettgewebe entstehen und den pH-Wert herabsetzen. Exzessiver Sport mit einer hohen Milchsäureproduktion wegen der nicht ausreichenden Sauerstoffversorgung des Muskels, kann eine andere Ursache sein.

Eine herabgesetzte Lungen- oder Nierenfunktion wirkt sich ebenfalls auf den Säure-Gehalt aus.
Während es in jungen Jahren dem Körper leichter fällt, den Säure-Überschuss über die Niere zu kompensieren, lässt diese Fähigkeit im höheren Alter nach (7). Das Risiko einer chronischen Acidose steigt. Basencitrate können dabei helfen, den Körper mit basischen Mineralstoffen zu versorgen.

Mögliche Folgen einer chronischen Übersäuerung

Eine anhaltende Übersäuerung kann auf Grund der damit verbundenen herabgesetzten Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen verschiedene Beschwerden hervorrufen. Die Ablagerung von sogenannten Schlacken kommt ebenfalls als Ursache für Folge-Erkrankungen infrage.
Werden zur Neutralisation des Säuregehalts Mineralstoffe mobilisiert, bedeutet dies für Calcium, die Freisetzung aus dem Knochen und ein damit verbundenes höheres Osteoporose-Risiko. Des Weiteren werden eine Beeinflussung der Struktur und Funktion des Bindegewebes, eine vermehrte Bildung von Nieren-, Gallen- und Blasensteinen, eine Erhöhung des Blutdruckes im Zusammenhang mit einem erhöhten Level des Stresshormons Cortisol, Gewichtszunahme sowie erhöhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte diskutiert (8). Die Gelenkerkrankungen Gicht, Arthrose und Rheuma werden ebenfalls durch eine chronische Übersäuerung begünstigt (9).

Die Symptome einer Übersäuerung entwickeln sich schleichend und sind unspezifisch. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen, Hautprobleme, Gelenkbeschwerden, Osteoporose, Immunschwäche, Konzentrationsstörungen oder Haarausfall können Hinweise darstellen.

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Ernährung und chronische Übersäuerung

Die Ernährung als wesentlicher Faktor für die Ausbildung und positive Beeinflussung verschiedener Erkrankungen ist inzwischen auch in der Schulmedizin anerkannt und in zunehmendem Maße Gegenstand der Forschung.

Neben sogenannten Säurebildnern, deren Verstoffwechslung saure Zwischen- oder Endprodukte bilden, gibt es Nahrungsstoffe, die den Körper bei der Bildung von Basen unterstützen können. Dabei spielt weniger der eigene pH-Wert des Lebensmittels eine Rolle. Problem bei der Bewertung solcher Lebensmittel ist zum einen die Tatsache, dass es unter den Säurebildnern auch Lebensmittel gibt, die auf Grund ihrer Inhaltstoffe von gesundheitlichem Nutzen sind und die Klassifizierung nicht immer eindeutig ist. Deshalb unterscheiden sich auch verschiedene publizierte Tabellen in einigen ihrer Aussagen.

Der PRAL-Wert und seine Bedeutung

Ein Wert, der häufig für die Bewertung der säure- bzw. basenbildenden Wirkung von Nahrungsmitteln verwendet wird, ist der sogenannte PRAL Wert (englisch; Potential Renal Acid Load) (10) . Damit soll die potenzielle Säurebelastung der Nieren erfasst werden (11) . Zusätzlich gehen in die Werte die Verarbeitung aufgenommener Mikronährstoffe sowie die beim Abbau von Eiweißen entstehenden Säuren ein. Die Angabe erfolgt als Milliäquivalent pro 100 Gramm des Lebensmittels. Ein negativer PRAL Wert kennzeichnet basenüberschüssige Nahrungsmittel, während ein positiver auf die Produktion von Säuren hindeutet. Problematisch ist dabei, dass diese Werte experimentell durch Simulation der Stoffverbrennung im Körper sowie über den Gehalt an säurebildenden Aminosäuren ermittelt werden, aber andere wichtige Effekte unberücksichtigt lassen (12).

Neben den säurebildenden Eigenschaften können sich die Inhaltsstoffe bestimmter Lebensmittel positiv auf das Befinden und die Gesundheit auswirken, so dass es sinnvoller erscheint, zwischen gesunden und weniger gesunden Säurebildnern zu unterscheiden (13).

Basische Ernährung

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Eine rein basische Ernährung findet in der Regel nur vorübergehend Anwendung, in Kuren zur Entgiftung oder Entschlackung. Bei einer überwiegend basischen Ernährung wird auf einen hohen Gehalt an basischen Lebensmitteln in der auch Säurebildner enthaltenden Nahrung geachtet. Pflanzliche Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Mineralstoffen (Kalium, Magnesium, Calcium und Eisen), wie er in Gemüse, Obst, Kräuter zu finden ist und darüber hinaus mit einem geringeren Eiweißgehalt zählen zu den Basenbildnern. Aminosäuren, wie Methionin und Cystein, die die Säurebildung fördern, sind hingegen kaum enthalten.
Spinat, Fenchel, Grünkohl, schwarze Johannesbeeren, Apriikosen, Zucchini, Kartoffeln und Kiwi sind ebenfalls sehr gute Basenbildner. Einige enthalten zusätzlich Stoffe, die die Vitalität steigern.

Säurebildende Lebensmittel

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Typische Lebensmittel, die in unterschiedlichem Maß säuernd wirken, sind Fleisch, Wurst, Fisch und Eier sowie Milch und Milchprodukte. Getreide und zuckerhaltige Getränke gelten ebenfalls als Säurebildner. Hier lohnt es, auf Vertreter in dieser Gruppe zu schauen, die zu den gesunden Lebensmitteln zählen: Hirse, Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Dinkel, aber auch in angemessenen Mengen Fisch und Eier biologischer Herkunft.
Es ist sinnvoller, anstelle des absoluten Verzichts auf Säurebildner, eine gute Dosierung und gegebenenfalls eine Einsparung anzustreben sowie mit Hilfe von Basencitraten auszugleichen.

Basencitrate zur Entsäuerung und zur optimalen Mineralstoffversorgung

Mit einer basischen Ernährung allein, lässt sich eine bereits vorhandene latente Übersäuerung nicht kompensieren (14). Bei einer anhaltenden Übersäuerung bilden sich Säureschlacken, die sich in den Geweben einlagern. Das heißt, die Übersäuerung reicht bis in das Innere der Zellen. Wenn diese nicht mehr in der Lage ist, Säuren abzutransportieren und Basen in die Zelle zu lassen, führt dieses Missverhältnis zu einer Ausnahmesituation, die den Körper stark belastet und chronischen Erkrankungen Vorschub leistet. Zu einer gesunden Ernährung gehören auch Lebensmittel, die auf der anderen Seite Säurebildner darstellen. Deren säurebildende Wirkung lässt sich durch Basencitrate neutralisieren. Der Vorteil dieser Verbindungen besteht darin, dass neben der Entsäuerung der Körper gleichzeitig mit wichtigen Mineralien versorgt wird. Diese beiden Effekte werden durch die Inhaltsstoffe erzielt: Die Citrate wirken als basische Salze, während die basischen Mineralien Kalium, Calcium und Magnesium einen Mehrbedarf, beispielsweise bei Stress, Sport, Krankheit oder Schwangerschaft ausgleichen können.

Kaliumzufuhr über Basencitrate

Kalium befindet sich im Gegensatz zu Natrium überwiegend im Inneren der Zellen. Der tägliche Bedarf an Kalium beträgt 4000 Milligramm (15). Es wirkt an der Blutdruck-Regulation sowie innerhalb des Wasser-, Elektrolyt – und Säure-Basen-Haushalt mit und spielt eine wichtige Rolle für die Herz-, Nerven- und Muskelfunktion. Kalium senkt den durch einen hohe Natrium-Aufnahme verursachten Bluthochdruck und kann das Schlaganfallsrisiko herabsetzen. Durchfallerkrankungen, Erbrechen, der Gebrauch von harntreibenden und abführenden Mitteln können zu einem Kalium-Mangel führen. Reich an Kalium sind auch Tockenobst, Bananen, Hülsenfrüchte, alle Kohlsorten, Kürbis, Nüsse und Vollkorngetreide.

Magnesium in Basencitraten

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Der Mensch benötigt 300 bis 400 Milligramm Magnesium pro Tag (16). Etwa ein Drittel der Männer und Frauen nehmen nicht ausreichend Magnesium mit der Nahrung auf, erreichen damit nicht die empfohlenen Tagesmenge. Bei sportlich Aktiven ist das Defizit noch größer. Magnesium ist Co-Faktor von über 600 Enzymen und an zahlreichen Stoffwechselreaktionen und Zellfunktionen beteiligt. Es spielt eine wesentliche Rolle für den Herzrhythmus, die Reizübertragung, die Muskelkontraktion, den Gefäßtonus, den Bluthochdruck und den Knochenumsatz.
Magnesium beugt Muskelkrämpfen (beispielsweise Wadenkrämpfen) vor, entspannt die Muskulatur und gilt als Anti-Stress-Mineral. Darüber hinaus aktiviert das Mineral Vitamin D, erhöht die Insulin-Empfindlichkeit der Zellen, was dem Diabetes vorbeugt und verfügt über entzündungshemmende Eigenschaften (17). Lebensmittel die reich an Magnesium sind: Kerne und Samen, Weizenkeime, Hirse, Hafervollkornflocken, Mandeln, Cashewnüsse, grünes Gemüse wie Blattspinat, Grünkohl und Obst wie Datteln, Bananen und Papaya.

Calcium in Basencitraten

Der größte Anteil von Calcium, nahezu 99 Prozent, ist in den Knochen und Zähnen enthalten. Es ist aber auch für das Nervensystem, die Muskulatur, die Blutgerinnung und die Stabilität der Zellwände von großer Bedeutung. Der tägliche Calcium-Bedarf beträgt etwa 1000 bis 1200 Milligramm und ist bei den Jugendlichen in der Wachstumsphase höher (18). Wird dem Körper nicht ausreichend Calcium zugeführt, gleicht er das Defizit durch den Abbau von Knochenmasse aus. Das führt zur Instabilität. Die Versorgung mit Calcium und Vitamin D ist ein bedeutender Faktor in der Entstehung von Osteoporose, insbesondere bei Frauen in der Postmenopause. Die Supplementation von Calcium als Citrat ist im Vergleich zu anderen Calcium-Verbindungen dabei besonders wirksam (19). Weiterhin findet sich Calcium vor allem in diesen Lebensmitteln: Samen, Kerne und Nüsse, grüne Gemüsesorten, Kichererbsen, Tofu, Milchprodukte und Hülsenfrüchte.

Zink in Basencitraten

Der Körper benötigt 10 Milligramm Zink pro Tag. Als Bestandteil vieler Enzyme und anderer Eiweiße wirkt es in der Wundheilung, in der Immun-Abwehr und im Zellwachstum mit. Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das im Körper nicht gebildet oder gespeichert werden kann (20). Das heißt, die Bereitstellung hängt ausschließlich von der Aufnahme ab. Problematisch ist darüber hinaus, dass die Zinkaufnahme aus den Lebensmitteln durch Phytat herabgesetzt wird. Phytat, beispielsweise aus Hülsenfrüchten oder Vollkorngetreide, bindet Zink im Magen-und Darm-Trakt, so dass es nicht mehr in den Stoffwechsel gelangt. Basencitrat-Präparate mit Zink können so für eine zusätzliche Zinkzufuhr sorgen.


Basencitrate zur Vorbeugung verschiedener Erkrankungen

Es gibt eine Reihe chronischer Erkrankungen, die durch Mineralstoff-Gaben günstig beeinflusst werden können. Auf der anderen Seite können geringgradige Beschwerden bereits Hinweise auf einen Mineralstoff-Mangel sein. Wadenkrämpfe oder Migräne-Anfälle weisen auf einen Magnesium-Mangel hin, brüchige Nägel, trockene Haut sprechen für einen Mangel an Zink, verminderte Knochendichte oder Verdauungsstörungen können mit einem Calcium Defizit im Zusammenhang stehen (21) und Herzrhythmusstörungen können mit Kaliumzufuhr positiv beeinflusst werden (22).

Basencitrate zur Verbesserung der Symptome chronischer Erkrankungen

Bei einer gehäuften oder einer erhöhten Gefahr der Nierensteinbildung wird mit Hilfe von Citrat der Urin-pH gesenkt und auf diese Weise der Steinbildung entgegengewirkt (23,24). Bei Diabetes sorgt Magnesium für eine erhöhte Insulinempfindlichkeit und verbessert damit die Insulinwirkung. Sowohl Magnesium- wie auch Kalium-Mangel verschlechtern die diabetische Stoffwechsellage beziehungsweise erhöhen das Diabetes-Risiko (25). Mit Hilfe von Kalium Basencitraten kann die Knochendichte erhöht werden (26) bei gleichzeitig verminderter Calcium-Ausscheidung im Urin. Basencitrat Kalium verstärkt die Ausscheidung von Natrium über den Urin und weitet die Gefäße. Beide Effekte wirken sich günstig bei Bluthochdruck-Patienten aus, weil so der Blutdruck gesenkt werden kann (27).


Was machen Basencitrate so besonders wertvoll?

Basencitrate wirken, ohne die Magensäure zu neutralisieren. Daher konkurrieren sie nicht mit Verdauungsprozessen im Magen und rufen also keine Verdauungsbeschwerden hervor. Damit unterscheiden sie sich von Produkten auf Hydrogencarbonat-Basis. Positive Wirkung erzielen Basencitrate auch in den Darmabschnitten. Der natürlicherweise leicht saure Dünndarm behält seinen optimalen pH-Wert und wird nicht, wie es bei Natron der Fall ist, angehoben, so dass die Darmwirkung wie auch die Darmflora nicht beeinträchtigt wird. Basencitrate werden außerdem leicht resorbiert, so dass die Wirkung rasch eintritt. Basencitrate werden nicht zu belastenden Stoffwechsel-Endprodukten, sogenannten Schlacken, abgebaut.
Citrate treten im normalen Stoffwechsel auf, werden physiologischerweise auch in das Zellinnere geschleust, binden dort Säuren und können in den zelleigenen Citrat Stoffwechsel integriert werden. Auf diese Weise sind sie effektiv beim Ausgleich der intra-zellulären Übersäuerung.
Nicht zu vergessen: Basencitrate können als basische Mineralstoff-Lieferanten dienen.

Was muss bei der Einnahme von Basencitraten beachtet werden?

Wegen seines hohen Gehalts an Salzen und Mineralstoffen sollten AnwenderInnen mit bestimmten Erkrankungen besondere Vorsicht walten lassen. Krankheiten, die von einer Kalium-Anhäufung begleitet werden, sind nicht für ein Basencitrat Kalium geeignet. Dazu gehören die Addison-Krankheit, eine bereits eingeschränkte Nierenfunktion sowie eine Unterfunktion der Nebennierenrinden. Bei Harnwegsinfekten mit einem bestimmten Erreger (beispielsweise Klebsiella, Proteus), kann Basencitrat zur Bildung von Struvitsteinen führen. Ob es sich dagegen über den häufigsten Erreger, das Bakterium Escherichia coli, handelt, das keine Nebenwirkungen hervorruft, kann der Arzt über eine Urinkultur ermitteln. Leberfunktionsstörungen gehören zu den wichtigsten Gründen, die Anwendung von Basencitraten mit dem behandelnden Arzt abzustimmen und Risiken und Nutzen abzuwägen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

basencitrate wechselwirkungen

Einige Medikamente wirken in Anwesenheit von Citrat weniger stark, beispielsweise Lithium, das bei Depressionen eingesetzt wird. Medikamente, die zur Erhöhung des Kalium-Wertes führen, potenzieren die Wirkung von Basencitraten, die ebenfalls Kalium enthalten. Es könnte sich auf diese Weise zu viel Kalium im Blut anreichern. Deshalb ist besondere Vorsicht geboten, wenn kaliumsparende Diuretika (zum Beispiel Amilorid oder Triamtere, Aldosteron-Antagonisten wie Spironolacton, ACE-Hemmer (beispielsweise Captopril oder Enalapril) oder bei hohem Blutdruck Candesartan oder Losartan eingenommen werden (28). Hier sollte in jedem Fall der behandelnde Arzt konsultiert werden. Empfehlenswert ist es, vor der Einnahme der Basencitrate die Nierenfunktion zu prüfen. Infolge einer gestörten Nierenfunktion kann es zu Ansammlung von Kalium kommen. Altersbedingt lässt die Nierenfunktion nach, deshalb ist bei älteren Menschen eine Nieren-Kontroll-Untersuchung anzuraten.

Ein pelziges Gefühl im und um den Mund herum, das Gefühl, von einer „zweiten Haut umgeben zu sein“, Muskelschwäche oder Muskelzittern, Taubheitsgefühl, Herzstolpern oder ein verlangsamter Herzschlag können Anzeichen für erhöhtes Kalium sein und zu Herzrhythmusstörungen führen. In diesen Fällen muss sofort ein Arzt aufgesucht werden! Patienten, die bereits Mittel gegen Herzrhythmusstörungen einnehmen, beispielsweise Chinidin oder Flecainid sollten auf Basencitrate verzichten, solange sie mit keinem Arzt gesprochen haben. Digitalis-Abkömmlinge können unter Umständen schwächer wirken. Jugendliche unter 18 Jahren sollten Basencitrate unter ärztlicher Kontrolle, Kinder unter 12 Jahren wegen der nicht in ausreichendem Maße vorliegenden klinischen Erfahrungen überhaupt nicht einnehmen.

Fazit zu Basencitraten

Wie bei allem im Körper ist das Verhältnis zueinander entscheidend, so auch bei den Basen und Säuren. Ein Ungleichgewicht, egal zu welcher Seite wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Tatsache ist leider auch, dass wir durch unsere heutige Ernährungsweise oft zu viele Säuren aufnehmen. Ebenso können Sport und Stress dazu beitragen, das vermehrt Säuren im Körper entstehen, die wiederum abgebaut werden müssen. In einem sauren Milieu können Bakterien und andere Krankheitserreger perfekt wachsen, das wusste bereits der Nobelpreisträger Otto Warburg.

Damit der Organismus nicht übersäuert, ist es notwendig, auf eine basenreiche Ernährung zu achten. Zusätzlich ist es dann in einigen Fällen noch angebracht Mineralstoffe in Form von Basencitraten einzunehmen, die den Körper dann mit diesen Stoffen in seinen Stoffwechselprozessen unterstützen. Beachtet werden sollte bei der Wahl eines geeignetes Basencitrate Pulvers auf die Zusammensetzung, die Wirkstoffe und die Qualität. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis der einzelnen Mineralstoffe sowie das diese als Citrat-Form vorliegen und nicht unbedingt als Carbonat, damit die Magensäuere nicht zusätzlich in ihrer Funktion gehemmt wird.

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pfeil unten

(1) Schwalfenberg GK. The alkaline diet: is there evidence that an alkaline pH diet benefits health? J Environ Public Health. 2012;2012:727630.

(2) Horn F. : Biochemie des Menschen, Hrsg. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart, Germany: Thieme; 2020.

(3) https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=47498

(4) https://www.apotheken-umschau.de/diagnose/laborwerte/blutgasanalyse-bga-atmung-saeuren-und-basen-742263.html

(5) Adeva MM, Souto G. “Diet-induced metabolic acidosis.” Clin Nutr. 2011 Aug;30A4]t416_21.

(6) Kraske, E.M.: Säure-Basen-Balance- Der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden, Graefe Unzer Verlag, München, 5. Auflage, 2018.

(7) Frassetto LA, Morris RC Jr, Sebastian A. Effect of age on blood acid-base composition in adult humans: role of age-related renal functional decline. Am J Physiol. 1996 Dec;271(6 Pt 2):F1114-22.

(8) Hatami E, Abbasi K, Salehi-Sahlabadi A, Beigrezaei S, Bahrami A, Ghiasvand R, Pourmasoumi M. Dietary acid load and risk of type 2 diabetes mellitus: A case-control study. Clin Nutr ESPEN. 2022 Apr;48:308-312.

(9) Vormann, J. (2007). Säure-Basen-Haushalt: latente Azidose als Ursache chronischer Erkrankungen. In: Marktl, W., Ekmekcioglu, C., Reiter, B. (eds) Säuren — Basen — Schlacken. Springer, Vienna.

(10) Hermann Straubinger. Übersäuerung: Die besten Tipps für ein harmonisches Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers Taschenbuch – 16. Juli 2014

(11) Siener, R: Säure-Basen-Haushalt und Ernährung. Ernährungs-Umschau 10 (2011), S. 562-568

(12) Frassetto L, Morris RC Jr, Sellmeyer DE, Todd K, Sebastian A. Diet, evolution and aging–the pathophysiologic effects of the post-agricultural inversion of the potassium-to-sodium and base-to-chloride ratios in the human diet. Eur J Nutr. 2001 Oct;40(5):200-13.

(13) https://www.zentrum-der-gesundheit.de/pdf/tabelle_saure-und-basische-lebensmittel.pdf

(14) Roland Fischer: Mein Handbuch zur Hydroxypathie, Behandlungskonzepte; Regenesa Verlag,1. Auflage; 2017.

(15) https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/kalium/

(16) https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/magnesium/

(17) Heseker, Helmut und Stahl, Anna (2011): Magnesium. Physiologie, Funktionen, Vorkommen, Referenzwerte und Versorgung in Deutschland, in: ErnährungsUmschau 7/2011:376-381

(18) https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/calcium/

(19) Dawson-Hughes B, Dallal GE, Krall EA, Sadowski L, Sahyoun N, Tannenbaum S. A controlled trial of the effect of calcium supplementation on bone density in postmenopausal women. N Engl J Med. 1990 Sep 27;323(13):878-83.

(20) https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/zink/

(21) Moseley KF, Weaver CM, Appel L, Sebastian A, Sellmeyer DE. Potassium citrate supplementation results in sustained improvement in calcium balance in older men and women. J Bone Miner Res. 2013 Mar;28(3):497-504.

(22) Pogozheva AV, Kodentsova VM, Sharafetdinov KK. [The role of magnesium and potassium in preventive and therapeutic nutrition]. Vopr Pitan. 2022;91(5):29-42. Russian.

(23) Wiegand A, Fischer G, Seeger H, Fuster D, Dhayat N, Bonny O, Ernandez T, Kim MJ, Wagner CA, Mohebbi N. Impact of potassium citrate on urinary risk profile, glucose and lipid metabolism of kidney stone formers in Switzerland. Clin Kidney J. 2019 Aug 19;13(6):1037-1048.

(24) Caudarella R, Vescini F. Urinary citrate and renal stone disease: the preventive role of alkali citrate treatment. Arch Ital Urol Androl. 2009 Sep;81(3):182-7.

(25) Chatterjee R, Yeh HC, Edelman D, Brancati F. Potassium and risk of Type 2 diabetes. Expert Rev Endocrinol Metab. 2011 Sep;6(5):665-672.

(26) Jehle S, Hulter HN, Krapf R. Effect of potassium citrate on bone density, microarchitecture, and fracture risk in healthy older adults without osteoporosis: a randomized controlled trial. J Clin Endocrinol Metab. 2013 Jan;98(1):207-17.

(27) He FJ, Markandu ND, Coltart R, Barron J, MacGregor GA. Effect of short-term supplementation of potassium chloride and potassium citrate on blood pressure in hypertensives. Hypertension. 2005 Apr;45(4):571-4.

(28) https://www.test.de/medikamente/wirkstoff/citrate-kalium-natrium-hydrogencitrat-und-zitronensaeure-natriumcitrat-kalium-hydrogencarbonat-kombination-w582/

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