Vitamin D3 Mangel

Wenn von einem Vitamin D3 Mangel gesprochen wird, dann wird dieser Anhand des Vitamin-D-Spiegels im Blut festgestellt. Von einem Mangel spricht man, wenn der gemessene Wert unter 20 ng/ml oder auch unter 50nmol/l liegt. Je nach Labor wird einer dieser Einheiten benutzt. Ein Vitamin D3 Mangel kann vielfältige Ursachen haben und gar nicht bzw. erst relativ spät bemerkt werden. Wir geben dir in diesem Beitrag einen umfassenden Überblick wie man einen Mangel an Vitamin D3 erkennt, wie er entstehen kann und wie du den Vitamin D3 Mangel beheben kannst.

Was ist Vitamin D3?

Um zu verstehen weshalb ein Mangel an Vitamin D3 für die Gesundheit nicht gut ist, sollte vorab kurz geklärt werden, was überhaupt Vitamin D ist.

Vitamin D wird durch eine Synthese der Haut und den UVB-Strahlen der Sonne selbst im Körper gebildet. Hierzu muss man sich mit möglichst viel Haut und ohne Sonnenschutz der Sonnenstrahlung aussetzen. Natürlich unter Vermeidung von Sonnenbrand und Co.

Als Vitamin D3 (Cholecalciferol) wird die bioaktive Form des Vitamin D bezeichnet, welche vornehmlich in Nahrungsergänzungsmitteln zu finden ist. Diese muss dann in verschiedenen Umwandlungsschritten, im Körper, erst noch in die Speicherform Calcidiol umgewandelt werden – mehr dazu hier.

Vitamin D spielt eine Rolle beim Immunsystem, den Aufbau von Knochen, Zähnen und auch der Muskelfunktion und wirkt im Körper eher wie ein Hormon. Viele Experten meinen, das es eines der wichtigsten Vitamine für den Menschen darstellt und seine wirkliche Bedeutung bis heute nicht abschließen geklärt wurde. Fakt ist aber, das ein Vitamin D3 Mangel immer wieder mit Krankheiten in Verbindung gebracht wird, und daher ihm eine wesentliche Rolle für die Gesundheit zugeschrieben werden kann.

Wie entsteht ein Vitamin D3 Mangel? – Risikofaktoren

Die Ursachen eines Vitamin D3 Mangel können wie bereits erwähnt sehr umfänglich sein. Faktoren die einen Mangel begünstigen können sind unter anderem:

  1. Lebensstil
  2. Krankheiten
  3. Alter
  4. Verwertungsstörungen / Mangel an Cofaktoren
  5. Medikamente
  6. Pigmentierung der Haut
  7. Übergewicht

Um etwas näher zu erläutern, warum genau diese Faktoren einen Vitamin D3 Mangel fördern können, werden diese folgend noch einmal ausführlicher dargestellt. (1)

Vitamin D3 Mangel durch den Lebensstil?

vitamin d3 mangel lebensstil

Lebensstil – mit dem Lebensstil im Allgemeinen ist die Arbeit und auch die Freizeit gemeint. Arbeitet jemand im Büro und geht danach zum Sport noch in Fitnessstudio oder andere geschlossene Räume, so bekommt der effektiv keine Sonnenstrahlen ab. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D kann so kaum gewährleistet werden. Ist eine Person z. B. Landschaftsgärtner und verbringt auch seine Freizeit in der Natur bzw. an der frischen Luft, so ist die Wahrscheinlichkeit um einiges höher, dass sich gerade in den Sommermonaten mit ausreichend Vitamin D, durch die Eigenproduktion, versorgen kann.

Vitamin D3 Mangel aufgrund von Krankheiten

Krankheiten – es gibt Anzeichen dafür das bestimmte Krankheiten einen Mangel an Vitamin D3 mit verursachen können, dazu zählen beispielsweise Nieren- und Lebererkrankungen. Da Vitamin D in der Leber gespeichert und erst durch die Niere in seine aktive Form, Calcitriol, umgewandelt wird, können Erkrankungen dieser Organe, z. B. Niereninsuffizienz, Leberzirrhose oder Fettleber, einen Vitamin D3 Mangel auslösen. Auch Erkrankungen des Darmes sind in der Lage einen Mangelzustand zu verstärken, indem der Fettstoffwechsel oder allgemein die Verwertung von Nährstoffen herabgesetzt ist und damit nicht genügend Ressourcen für das fettlösliche Vitamin D zur Verfügung stehen.

Ob auch andere Krankheiten oder Infekte einen Vitamin D3 Mangel begünstigen, ist noch nicht vollständig aufgedeckt. Die Theorie sagt aus, dass der Körper bei erhöhten Belastungen wie schwerer körperlicher Arbeit, Sport oder auch Krankheit, auch einen höheren Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen besitzt, von denen Vitamin D3 eines ist.

Vitamin D3 Mangel im Alter und bei Säuglingen

vitamin d3 mangel kinder

Alter – im wesentlich steigt die Wahrscheinlichkeit eines Vitamin-D-Mangels mit zunehmendem Lebensalter. Der Grund hierfür ist die abnehmende Fähigkeit der Haut ausreichend Vitamin-D zu bilden und das immobil werden von alten Menschen, wodurch keine ausreichende Sonnenbestrahlung mehr möglich ist.

Aber auch die Kleinsten, die Säuglinge, haben ein höheres Risiko für einen Vitamin D3 Mangel. Ebenfalls ist hier ist die fehlende Sonnenexposition der Grund, weshalb man bereits nach der Geburt für eine Dauer von 1-2 Jahren zusätzlich Vitamin D verabreichen sollte.

Verwertungsstörung oder Mangel an Cofaktoren

Verwertungsstörung / Mangel an Cofaktoren – dieser Faktor ist wissenschaftlich noch nicht genügend erforscht um 100% klare Aussagen darüber treffen zu können. Durch Erfahrungswerte und auch Stoffwechselvorgänge, lassen sich jedoch Rückschlüsse auf einen Einfluss dieser Dinge, auf einen Vitamin D3 Mangel, darstellen.

Im Bereich der Cofaktoren sind es vor allem Zink und Magnesium die einen direkten Einfluss auf die Aufnahme und Verwertung von Vitamin D haben. Bei jedem Umwandlungsschritt von Vitamin D3 als Cholecalciferol in die Speicherform Calcidiol oder die aktive Form Calcitriol, wird Magnesium benötigt. Zink hingegen spielt eine wichtige Rolle bei den Vitamin-D-Rezeptoren, denn es ist ein maßgeblicher Bestandteil davon. Beide Mineralstoffe können daher, wenn diese nicht ausreichend im Körper vorhanden sind, auch einen Vitamin D3 Mangel verstärken.

Eine Verwertungsstörung von Vitamin D wird in Fachkreisen schon seit einigen Jahren diskutiert. Es besteht die Theorie, dass unter anderem der Vitamin-D-Rezeptor bei einigen Menschen blockiert ist. Die Ursache hierfür ist noch Spekulation, das Ergebnis, ist aber eine Störung im Vitamin-D-Haushalt und daraus folgend ein Vitamin D3 Mangel.

Medikamente und Vitamin D3 Mangel

vitamin d3 mangel medikamente

Medikamente – Nicht selten werden in Deutschland etliche Medikamente über einen langen Zeitraum eingenommen. Dabei bleibt es oft nicht nur bei einem einzelnen Medikament. Die dauerhafte Einnahme kann langfristig zu Leber- und Nierenschäden führen oder aber auch den Darm, negativ beeinflussen. Alleine diese Effekte können durch den oben beschriebenen Zusammenhang einen Vitamin D3 Mangel ermöglichen. Es gibt aber auch einige Medikamente die direkt auf den Vitamin-D-Stoffwechsel einwirken, dazu zählen:

  • Kortison (Glucocorticoide, z.B. Prednison, Dexamethason)
  • Arzneimittel gegen Epilepsie (Antiepileptika wie Carbamazepin, Phenytoin)
  • HIV-Medikamente (Antiretrovirale Virustatika, z.B. Saquinavir, Ritonavir, Efavirenz, Zidovudin)
  • Krebsmedikamente (Chemotherapie, z.B. Paclitaxel, Epirubicin)
  • Pflanzliche Arzneimittel wie Johanneskraut (Inhaltsstoff: Hyperforin) (2)

Sollten diese Medikamente eingenommen werden, dann ist eine Kontrolle des Vitamin-D-Spiegels sowie eine mögliche Therapie bei einem Arzt ratsam.

Dunkle Haut = Vitamin D3 Mangel?

Pigmentierung der Haut – Menschen die eine starke Pigmentierung der Haut haben (dunkle Hautfarbe) besitzen ein höheres Risiko einen Vitamin D3 Mangel zu erleiden als Menschen mit einer helleren Hautfarbe, zumindest in unseren Breitengraden. Der Grund hierfür ist, dass die dunklere Haut weniger Sonnenstrahlen durchlässt und daher die Vitamin-D-Synthese der Haut erniedrigt ist. Diese Menschen benötigen weitaus höhere UVB-Strahlungsintensitäten (z. B. nähe Äquator) und einen längeren Sonnenaufenthalt, um ausreichend Vitamin D zu produzieren.

Übergewicht und Vitamin D Mangel

vitamin d3 mangel

Wer an Übergewicht leidet hat ein erhöhtes Risiko einen Vitamin D3 Mangel zu haben. Je höher dabei der BMI ist umso wahrscheinlicher ist es einen niedrigen Vitamin-D-Wert zu haben. Begründet ist dies wohl damit, das Vitamin D im Körperfett gespeichert wird. Der Körper zieht so Vitamin D aus dem Blut heraus und speichert es vermehrt in den Fettdepots, wo es jedoch keine wirkliche Wirkung entfalten kann, da es nicht aktiv ist.

Anhand dieser Auflistung ist es möglich sein eigenes Risiko für einen Vitamin D3 Mangel abzuschätzen. Treffen mehrere Faktoren zu, dann steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit das ein Mangel vorliegt.

Symptome eines Vitamin D Mangels

Ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen so auch beim Vitamin D3 kann mit diversen Symptomen einhergehen. Diese müssen nicht zwangsläufig bei jedem Auftreten und können natürlich in ihrer Art und Weise variieren. Häufig wird ein Vitamin D3 Mangel mit folgenden Symptomen in Verbindung gebracht (3,4,5):

  • Kraftlosigkeit, Muskelschwäche
  • Knochenschmerzen
  • Rachitis bei Kindern
  • Haarausfall
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • Muskelkrämpfe und Missempfindungen
  • Müdigkeit / Abgeschlagenheit

Diese Symptome bieten jedoch nur einen Anhaltspunkt und können auch eine Folge von Mangelzuständen in anderen Bereichen bzw. von anderen Vitaminen oder Mineralstoffen sein.

Noch mehr Wissenswertes über Vitamin D

Vitamin D ist nicht nur irgendein Vitamin, sondern es hat immensen Einfluss auf unsere Gesundheit. Immer mehr Studien zeigen seinen Einfluss auf verschiedene Bereiche und Stoffwechselfunktionen im Körper auf. Erfahre mehr über diesen wichtigen Gesundheitsfaktor in unseren verschiedenen Beiträgen darüber.

Vitamin D3 Mangel richtig erkennen

Um wirklich sicher einen Mangel an Vitamin D3 zu erkennen oder auch ausschließen zu können ist eine Blutanalyse notwendig. Diese kann bei einem Arzt in Auftrag gegeben oder durch mittlerweile erhältliche Eigentests durchgeführt werden. Die Kosten dafür, belaufen sich je nach Labor oder Test, auf 25-35 Euro. Hast du eines oder mehrere der oben genannten Symptome, solltest du deinen Vitamin-D-Spiegel im Blut kontrollieren lassen!

Vitamin D3 Mangel beheben

Wurde ein Vitamin D3 Mangel festgestellt gilt es nun diesen zu beheben. Die schnellste Methode ist hierbei die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel mit hochdosiertem Vitamin D3. Die Dosierung sollte dabei Faktoren wie Alter, Gewicht und auch mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten sowie Krankheiten berücksichtigen. Am besten man begibt sich damit in Hände eines erfahrenen Heilpraktikers oder Arztes, um eine Unter- oder Überdosierung zu vermeiden.

Je nachdem wie ausgeprägt der Mangel an Vitamin D war, wird in der ersten Phase, die mehrere Wochen umfassen kann, eine hohe Dosierung eingenommen. Abschließend wird erneut ein Blutbild des Vitamin-D-Status gemacht um zu sehen ob der Mangel behoben wurde. Danach folgt in den meisten Fällen eine regelmäßige Vitamin-D3-Einnahme von geringeren Dosen, um den Vitamin-D-Spiegel konstant zu halten. Wie hoch diese sind, muss individuell ermittelt werden. Auch bietet es sich hier an, regelmäßig seinen Wert zu prüfen, und die Dosierung in Rücksprache mit einem Arzt anzupassen.

Um langfristig einen guten Vitamin-D-Wert zu halten sollte man auch über eine Änderung der Lebensgewohnheiten nachdenken, wenn dies möglich ist. Denn neben der Subsituierung von Vitamin D3 ist der Beste Weg seine Speicher zu füllen regelmäßig, in den Sommermonaten, Sonne zu tanken.

Die richtige Wahl des Vitamin-D-Präparates

Damit ein Vitamin D3 Mangel behoben werden kann, ist fast immer ein Nahrungsergänzungsmittel notwendig. Die Bandbreite reicht von Tropfen über Kapseln und Tabletten mit unterschiedlichsten Dosierungen und Kombinationen. Wer hier Wert auf seine Gesundheit legt, sollte die Qualität und auch die Zusammensetzung von Vitamin-D-Präparaten prüfen.

Das beste Prei-, Leistungsverhältnis bieten oft Vitamin-D3-Tropfen, je nach Füllmenge und Dosierung reichen diese über 1 Jahr und können sehr individuell dosiert werden. Tabletten und Kapselprodukte mit Vitamin D sind meistens teurer und nutzen unnötige Trenn-, Fließ- und Bindemittel. Eine individuelle Dosierung ist hier schwieriger und es werden mehr unnötige Stoffe aufgenommen.

Neben der Wahl der Formulierung sollte auf die Qualität der eingesetzten Rohstoffe geachtet werden. Diese kann z. B. durch unabhängige Laboranalysen bestätigt werden, welche Schadstoffe oder Verunreinigungen ausschließen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Beachtung der Cofaktoren, welche einen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg, der Vitamin-D3-Einnahme haben können. Wie bereist erwähnt zählen hierzu Zink und Magnesium, aber auch Vitamin K2 sollte aus unserer Sicht nicht fehlen. Mehr dazu in unserem Beitrag über die Vitamin-D-Cofaktoren.

Vitamin D3 in Lebensmitteln

Die Hauptquelle durch die der Körper den Großteil seines Vitamin-D-Bedarfs deckt, ist die Sonnenexposition. Zusätzlich ist dieses Vitamin in einigen Lebensmitteln enthalten. Vitamin D3 reiche Lebensmittel sind z. B.

Lebensmittel
Vitamin D Gehalt pro 100g
Fettreicher Fisch (Makrele, Aal, Forelle, Heilbutt, Hering, Lachs)
7,0 – 25,0 µg
Eigelb
5,4 µg
Kalb
5,4 µg
Lamm
5,2 µg
Margarine
3,5 – 5,4 µg
Pilze
1,5 – 3,5 µg
Käse
1,2 – 2,8 µg
Butter
1,2 – 2,0 µg
Kakaopulver
1,4 – 1,8 µg

Alleine nur durch die Nahrung lässt sich leider langfristig nicht genügend Vitamin D3 aufnehmen, sodass andere Quellen wie Nahrungsergänzungsmittel oder das Sonnenbaden für eine ausreichende Aufnahme herangezogen werden sollten.

(1) https://www.onmeda.de/ernaehrung/naehrstoffe/vitamin-d/galerie-vitamin-d-risikofaktoren-id203181/#uebergewicht – Abruf 24.02.2022

(2) https://www.symptome.ch/blog/medikamente-und-vitamin-d/ – Abruf am 23.02.2022

(3) https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Vitamin-D-Mangel-richtig-erkennen-und-beheben,vitamindmangel101.html – Abruf am 24.02.2022

(4) https://www.ikk-classic.de/gesund-machen/leben/vitamin-d-mangel-symptome – Abruf am 24.02.2022

(5) https://www.netdoktor.de/laborwerte/vitamin-d/mangel/ – Abruf am 24.02.2022

Ähnliche Beiträge